Mailserver unter Raspbian

Auf meinem Raspberry Pi betreibe ich einen Linux-Server unter Raspbian. Zu einem Server gehört für mich auch ein Mailserver. Es geht nicht darum, diese Funktion anderen – gar externen – Rechnern zur Verfügung zu stellen, sondern die beim Betrieb eines Servers anfallenden Mails der einzelnen Dienste irgendwie vom Server runter auf den Relay-Server zu bekommen.   

Für diese Aufgabe ist eigentlich der nullmailer eine feine Sache. Aber irgendwie wollte der nicht laufen. Wenn man zum Thema googlet, dann stößt man auf einige Verzweifelte mit gleichen Problemen, die die Probleme nicht gelöst bekommen.

Letztlich hatte ich die Brocken schon mal hingeschmissen und die funktionsuntüchtige nullmailer-Installation einfach stehen lassen. Die ausgewachsenen Alternativen exim4, postfix oder gar sendmail1 als Mailserver lockten nicht wirklich.

Heute wollte ich mich dann wieder vorsichtig an das Thema heranwagen.

Dabei stieß ich (wieder) auf dieses Blogposting von Mark Dootson. Auch hier ein vom nullmailer Entnervter, der sich als Alternative postfix als Mailserver auserkoren hat.

Kern seiner Lösung ist ein Perl-Script namens setuppostfix.txt bei dem man sieben Zeilen mit den entsprechenden eigenen Vorgaben anpasst und es dann mit sudo perl setuppostfix.txt aufruft. Das Script installiert postfix2 und nimmt die notwendigen Konfigurationen vor. Welche Teile der Konfiguration verändert werden, ist im Blogpost dokumentiert.

Die erstellte Konfiguration funktionierte bei mir ohne Anpassungen3. Der Mailserver lief ohne Fehler und liefert die anfallenden Mails an das relay.

Sofern man sich mit postfix nicht auskennt und Änderungen an den den vorgegebenen Parametern vornehmen möchte, empfehle ich, das Script erneut laufen zu lassen, weil man sonst etwas vergessen könnte4.

Wer den smtp-Server von Strato nutzt, sollte nicht den auf entsprechende Hilfeseite angegebene Port 465 verwenden, denn dieser führt hier zu einem Fehler. Nur der von Strato als “alternativer” Port angegeben Port 587 hat bei mir funktioniert.


  1. Mit sendmail hatte ich mal Mitte der 1990er meine uucp-Site unter SuSE zum Laufen gebracht. Weiß gar nicht, ob das noch in den Distributionen enthalten ist. 
  2. Vor der Installation von postfix wird mit einem system('apt-get -y update') das System geupdatet. Selbst wenn das System auf dem aktuellen Stand ist, dauert das Laden der Paketquellen Zeit, sodass man – zumindest, wenn man Rumprobieren muss/möchte und das Script mehrfach laufen lässt – dieses Statement und die folgende Zeile auskommentieren sollte. 
  3. Also nicht wirklich auf Anhieb. Aber das lag an einen Dreher im Domain-Namen des Relay-Servers, den ich erst nicht erkannt und dann nicht an allen Stellen bereinigt hatte. Nachdem ich das Script seine Arbeit erneut machen lies, war Alles fein. 
  4. Ich hatte – wie in der vorangehenden Fußnote beschrieben – einen Dreher im Domain-Namen des Relay-Servers. Nachdem ich den Fehler gefunden hatte, habe ich in der/etc/postfix/main.cfg den Dreher berichtigt. Als es dann noch immer nicht lief, stellte ich fest, dass die Domain auch in der /etc/postfix/smtp_auth steht. Noch immer kein Erfolg. In der /var/log/mail.log fand sich dann eine Warnung , dass die smtp_auth neuer sei, als die entsprechende Datenbank. Also müsste die bewusste Datenbank irgendwie neu generiert werden. Da war dann für mich Schluss und Ein erneuter Aufruf des Scriptes löste alle Probleme. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare abonnieren

Es erfolgt keine Weitergabe von Daten an externe Dienste wie WordPress.com.

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.