Als ich letzte Woche mit dem ICE auf dem Weg nach Würzburg war, wollte ich mir eine landschaftliche Besonderheit notieren, um später in Google Maps zu recherchieren. Ich legte eine neue Notiz in Evernote an. Die App schlug mir den Titel Notiz von ICE 1131 Fulda – Würzburg in Breitenbach am Herzberg vor.   

Im ersten Moment war ich erstaunt, ja fast begeistert. Ich saß tatsächlich im ICE 1131 auf dem Streckenabschnitt Fulda – Würzburg. Ob da draußen Breitenbach am Herzberg am Fenster vorbeiflog, konnte ich nicht prüfen. (Tatsächlich war ich deutlich südlicher nahe Burgsinn, Breitenbach am Herzberg liegt nördlich von Fulda).

Wie hatte die App festgestellt, dass ich im ICE 1131 sitze? Im ICE sind die GPS-Fixe manchmal eher ärmlich. Um die Zuweisung auf eine Bahnlinie zu treffen, müsste die Bewegung mit den Verkehrswegen abglichen werden, damit auf die Nutzung der Bahn geschlossen werden kann. Weiterhin müsste eine Verbindung zum Fahrplan bestehen, um auf den konkreten Zug zu schließen.

Mangels anderer Erklärung war ich zunächst überrascht und auch erschrocken über dieses meintliche Feature von Evernote.

Als ich am Osterwochenende noch einmal darüber nachdachte, fiel mir die Lösung ein: Ich notiere mir im Kalender immer Zugreservierungen, sodass ich Abfahrts- und Ankunftszeit sowie Gleis und reservierten Platz auf einen Griff parat habe.

Beim Erstellen einer neuen Notiz scheint Evernote – natürlich ohne zu fragen – auf den Kalender zuzugreifen und zu prüfen, ob aktuell ein Termin vorliegt. Ist aktuell ein Termin vorhanden, wird ein Titel im Format „Notiz von“ $TitelAktuellerTermin$ „in“ $aktuellerOrt$ vorgeschlagen.

Ganz einfach und ohne jede Magie. (Und ohne schwarze, unmarkierte Helikopter, die über dem Zug schweben…)