pCloud-Backup im Zombie-Modus

Ich spiele derzeit etwas mit pCloud rum und habe dabei die App unter macOS sowie den Backup-Mechanismus in einen sehr strangen Zustand gebracht.

Beim Testen der Backup-Funktion hängte sich die App1Programme hießen auf dem Mac schon App, bevor an mobile Geräte mit Anwendungen drauf zu denken war. auf. Als die App danach nicht richtig funktionierte, habe ich versucht durch mehrfaches De- und Deinstallieren der pCloud-Software sowie Löschen des Backups über die WebUI das Backup wieder zu aktivieren.

Backup nicht mehr aktivierbar

Sicherlich haben eine Kombination aus hektischer Aktivität, mangelnder Aufmerksamkeit und Ungeduld zum folgenden, sehr seltsamen Systemzustand geführt:

  • Nach der Installation zeigte die App keine aktiven Backups an.
  • Das Aktivieren des Backups für Verzeichnisse, für die ich beim vorherigen Anlauf bereits das Backup aktiviert hatte, scheiterte mit der Fehlermeldung, dass das Backup für das Verzeichnis bereits aktiv sei.
  • Auch nach der versuchten Aktivierung wurde dennoch weiterhin kein aktives Backup für das jeweilige Verzeichnis angezeigt.
  • Für andere Ordner ließ sich das Backup aktivieren. In der Cloud wurde dann auch ein neues Backup angelegt.

Nach jeder Deinstallation und Reinstallation trat das Fehlerbild weiterhin auf, nur dass das Problem nun zusätzlich auch für die jeweils beim vorherigen Versuch erfolgreich aktivierten Verzeichnisse ebenfalls auftrat.

Geisterdateien

Weiterhin trat das Phänomen auf, dass kurz nach dem Start der App auf dem Mac in der pCloud Dateien und Verzeichnisse im Basisverzeichnis des pCloud-Storages auftauchten, obwohl ich keine Dateien hochlud.

Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um Dateien aus den nicht für das Backup aktivierbaren Verzeichnissen handelte.

Diagnose

Aus diesem Fehlerbild ergaben sich die folgenden Punkte:

  1. Beim Deinstallieren bleibt die Konfiguration – zumindest teilweise – bestehen.
  2. Der Client liest nach der Neuinstallation diese Konfiguration nicht aus.
  3. Es gibt eine Art Backup-Daemon, der diese Konfiguration ausliest und mit dem Backup fortfährt.
  4. Weil der Speicherort in der pCloud unter /pCloud Backup/$MachineName$/ nicht mehr besteht, werden die zu sichernden Dateien ins Basisverzeichnis der pCloud geschrieben

Daraus folgen aus meiner Sicht, dass es die beiden folgenden Programmfehler gibt:

  1. Ignorieren der vorhandenen Konfiguration durch die Client.
  2. Schreiben des Backups in das Basisverzeichnis bei fehlendem Backup-Pfad durch den Backup-Daemon.

Lösung

Der Versuch, die Konfiguration durch Löschen von Verzeichnissen mit pCloud-Bezug unter ~/Library/ApplicationSupport/ zu entfernen, brachte keinen Erfolg. Auch die Antwort vom pCloud-Support war nicht hilfreich.

Die Lösung brachte – eher zufällig – der Blick ins GitHub-Repo des CLI-Clients: Dort findet sich ein Hinweis auf den Pfad ~/.pcloud, in dem sich ein Cache befinden soll.

Auf dem Mac findet sich zwar kein Cache-Verzeichnis, sondern Dateien mit der Endung.db oder ähnlich, die auf Datenbanken hinweisen.

Nachdem ich dieses Verzeichnis gelöscht hatte, hatte der Spuk ein Ende: Nach dem Start der App ließ sich das Backup für die Verzeichnisse wieder aktivieren und die Dateien landeten in der pCloud ganz ordentlich unterhalb von /pCloud Backup/$MachineName$/.

Insgesamt weckt dieses Verhalten der Software kein Vertrauen in die pCloud.

  • 1
    Programme hießen auf dem Mac schon App, bevor an mobile Geräte mit Anwendungen drauf zu denken war.

Ein Gedanke zu „pCloud-Backup im Zombie-Modus

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