Doch keine Abschied von DxO (Update)

Früher™ war ich mal der Meinung, dass die Bilder, so wie sie vom Sensor meiner Digitalkamera kommen, gut genug für eine Veröffentlichung im Web sein müssen. (Damals™ war mir auch noch nicht darüber bewusst, dass die Bilder auf dem Weg vom Sensor auf die Speicherkarte bereits einer mehr oder minder sanften Bearbeitung unterzogen werden.)

Heute scheuche ich meine Bilder meistens durch zwei bis drei Bildbearbeitungsprogramme, bevor sie im Web landen.

Nach der kurzen Unerveränder-ist-schön-Phase habe ich angefangen, den Bildausschnitt zu verändern. Für die Bilder, die auf deviantArt landen sollten, kam dann auch recht schnell ein mehr oder minder dekorativer Rahmen dazu. Erste Veränderungen an Helligkeit, Kontrast und Farbe folgten schnell. Zunächst waren Paint Shop Pro und GIMP die Tools der Wahl.

Mit der Anschaffung der DSLR im Jahr 2007 kam – auch mit dem Gedanken mal auf RAW-Bearbeitung umzuschwenken – der Wunsch nach mehr auf. Auch war der dateizentrierte Ansatz von Paint Shop & Co nicht mehr passend und es musste eine eine work-flow-baiserte Lösung sein.

Das Tool der Wahl wurde DxO. Neben einem Workflow, der die bequeme Bearbeitung auch größerer Bildermengen erlaubt, bot und bietet DxO Korrekturmodule für eine sehr breite Palette von DSLR-Gehäuse/Objektiv-Kombinationen.

Im Hinblick auf meine nicht unbedingt qualitativ hochwertige Objektivauswahl, ist diese Korrekturfunktion sehr nützlich. Schwächen (z.B. Verzeichnungen) werden ganz gut ausgebügelt und die Bilder werden teilweise erheblich besser. Die Vignettierungen werden vollständig entfernt.

Das damals aktuelle DxO 4 hatte einen vierstufige Workflow:

  1. Auswahl der Dateien zum Import,
  2. Vergleich und Auswahl der Bilder auf einem virtuellen Lichttisch,
  3. Vorgaben zur Korrektur und
  4. abschließend die Verarbeitung

(Als fünften Schritt kann man noch die Ergebnisse betrachten und mit dem Ausgangsdateien vergleichen).

Ein weiteres sehr interessantes – wenn nicht sogar einzigartiges – Feature war und ist der Export in verschiedenen Formate (JPEG, TIFF, DNG)  und Bildgrößen in einem Arbeitsschritt (Vorgabe mehrerer Zielspezifikationen für die Verarbeitung).

Insbesondere der zweite Arbeitsschritt (Vergleich und Auswahl auf dem virtuellen Lichttisch) ist mir sehr wichtig, weil ich dazu tendiere mehrere Bilder eines Motivs zu machen und damit genug Material für eine Auswahl habe (die oftmals auch bitter nötig ist).

Als DxO 5 auf den Markt kam, war ich sehr entsetzt, als diese wichtige Feature fehlte. Obwohl ich eine Lizenz für die Version 5 hatte, blieb ich zunächst bei DxO 4.

Beim Umstieg auf den iMac Anfang des Jahrs hatte ich das Problem, dass ich kein DxO 4 für Mac hatte (und noch dazu den 4er-Lizenzschlüssel verbummelt hatte).

Aufgrund der fehlenden Lichttischfunktion kam DxO 5 für Mac nicht in Frage. Die Wahl fiel auf Adobe Lightroom 2, weil dort DxO als externer Editor eingebunden werden kann.

Aus der Kombination von Lightroom und DxO ergibt sich ein unschöner Workflow: Da für die Bearbeitung durch DxO Kopien der Bilder angelegt werden müssen, muss man innerhalb des Workflows von der Ausgangsdatei (die bei mir wiederum eine Kopie der Original-Datei ist) auf die DxO-Kopie umschwenken. Das führt zu einer doppelten Ablage und Brüchen im Katalog. (Ich habe bis heute keinen optimalen Workflow. Bisher schwenke ich erst nach der Verschlagwortung und endgültigen Auswahl auf die DxO-Schiene. Das hat den Vorteil, dass weniger Arbeitskopien angelegt werden, diese dann aber nicht verschlagwortet sind.)

Als ich nach dem Erscheinen von Lightroom 3 feststellte, dass es nun auch dort objektivspezifisch Korrekturmodule gibt, kam Freude auf: Endlich ein geschlossener Workflow in nur einem System. Noch größer war dann die Freude, als ich Dank Magnus eine Liste der unterstützten Objektive gefunden habe und sich dort auch meine Objektive fanden.

Umso größer war dann heute die Überraschung und Entäuschung, als Lightroom 3 zu meinen Bildern kein Korrekturmodul finden wollte.

Bei einem Objektiv ergb ein genaues Hinsehen, dass es doch nicht zu den unterstützen Objektiven gehört. Bei den anderen beiden – die definitiv auf der Liste stehen – brachte erst ein Kommentar zum Blogeintrag mit der Liste der unterstützten Objektive die Lösung:

Aha, das Rätsel hat sich doch noch gelöst. Ich hatte es dummerweise an JPGs ausprobiert… Nimmt man NEFs ist alles wie hier beschrieben.

So ganz verstehe ich das nicht. Warum kann Lightroom bei JPGs nur _einige_ Profile verwenden? Gar keins würde ja noch Sinn ergeben, aber nur eine handvoll? Strange…

Also scheint ein Teil der Korrekturmodule nur mit RAW-Dateien zu funktionieren. Das bestätigt auch ein Forumsbeitrag bei Adobe.

Da mein bisheriges Material nur als JPEG vorliegt, habe ich nichts von den Korrektrmodulen von Lightroom 3 und muss weiter den Umweg über die DxO-Einbindung gehen (siehe Update). 🙁

Vielleicht ist dieses Problem für mich ein Ansporn endlich auf RAW umzustellen. (Blöd, habe gerade eine zusätzliche 4 GB-Karte gekauft, obwohl dann wohl eher 8 oder 16 GB angesagt sein dürften…)

Überraschenderweise bringt Lightroom 3 Korrekturmodule für alle bildermachenden iPhone-Inkarnationen (3G, 3GS und 4) mit (natürlich für JPEGs). Wenigstens etwas…

Update (11.09.2010, 8:36 Uhr):

Die Einbindung von DxO 5 in Lightroom 3 funktioniert nicht. 🙁

Lightroom 3 legt pflichtschuldigst die Kopie an, die DxO dann nicht findet (zumindest, wenn es von Lightroom 3 aufgerufen wird, sie ist aber manuell auswählbar.)

Im Ergebnis bleibe ich mit meinen alten Bildern Bildern aus der DSLR bei Lightroom 2. Für die Bilder aus den anderen Kameras sowie den neuen Bildern der DSLR (ich mache von Stund an RAW) nutze ich Lightroom 3.

Optimal ist das aber nicht…

Ein Gedanke zu „Doch keine Abschied von DxO (Update)

  1. Dein Artikel ist mir heute beim Surfen aufgefallen – toller interessanter Beitrag!

    Da komme ich mit Sicherheit des öfteren vorbei auf Deinem Blog.

    Ich werde Deinen Blog weiterempfehlen, vielen Dank für die Infos.

    Schöne Grüße
    Hermann

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