Screenshot Blog-Eintrag #421 by thosch66 (Lizenz: CC-BY-NC-ND).
Einen Screenshot zu erstellen, sollte jedes Betriebssystem mit einer grafischen Benutzeroberfläche können. Nur das Wie, Was und Wohin ist die große Frage.
Auch Windows kann es mit Bordmitteln. Sogar in zwei Geschmacksrichtungen: gesamter Bildschirm oder aktives Fenster. Eine Datei kann es nicht daraus machen, sondern es legt die Bitmap kommentarlos in die Zwischenablage.
Ubuntu/Gnome liefert das Programm Bildschirmfoto aufnehmen. Das kann auch zwischen gesamten Bildschirm und aktivem Fenster unterscheiden. Und zum Schluß fragt es dann, was mit der Bitmap passieren soll: In die Zwischenablage oder in eine Datei ablegen. Nur darüber, was ein Fenster ist, sind wir uns nicht einig geworden. Auch wenn ich die entsprechende Option aktiviere, bleibt der Rahmen nebst Titelleiste außen vor.
Über ein Blogposting im Openinformation Blog bin ich auf Shutter gestoßen.
Bei Shutter muss man sich bei der Auswahl des aufgezeichneten Inhaltes nicht auf die beiden vorgenannten Optionen beschränken, sondern hat die folgenden Optionen:
- gesamten Bildschirm, wobei es nicht der aktive sein muss, sondern auch jeder beliebige andere, virtuelle Screen sein kann
- einzelnes Fenster, wobei es sich nicht um dass aktives handeln muss, sondernman das Fenster aus einer Liste auswählen kann
- ein beliebiger Ausschnitt des Bildschirms, den man mit der Maus auswählen kann
- einen Bereich eines Fensters (z.B. Menüzeile, Explorer/Brosertabelle, Eingabefelder, Symbolleisten; wobei sich Mozilla-Produkte hier etwas zickig zeigen…)
- Webseiten (funktioniert nicht immer…)
Allein schon diese Optionen machen Shutter zum Tool der Wahl. Während man die ersten vier Möglichkeiten mit einem „normalen“ (Full)Screenshot und der Bildbearbeitung der Wahl mit vertretbarem Auswand hinbekommt, ist die letzte Option auf normalem Weg nur mit sehr viel Fummelei zu realisieren.
Die erstellten Bitmaps werden im Applikationsfenster dargestellt. Das weitere Procedere lässt sich konfigirieren:
- Die Bitmap wird immer an einer konfiggrierbaren Stelle im Dateibaum mit konfigurierbarem Dateinamen und vorgebarem Grafikdateiformat abgelegt.
- Zusätzlich kann sie wahlweise in die Zwischenablage kopiert werden.
- Die erstellte Datei kann automatisch mit einem Programm der Wahl geöffnet werden (oder auch nicht).
Die Anwendung bietet grundliegende Bildbearbeitungsfunktionen (z.B. Rechtecke und Ovale einfügen, Freihandlinien). Weiterhin können mit Plugins darüber hinausgehende mehr oder minder sinnvolle Nachverabeitungen (z.B. direkter PDF-Export, Polaroid-artige Darstellung, Graustufen) vorgenommen werden. Beide Funktionen sind aus meiner Sicht eher entbehrlich.
Shutter hat noch nicht Eingang in die Ubuntu-Repositories gefunden. Die Entwickler betreiben jedoch auf Launchpad ein PPA, über das eine systemkonforme Installation unter Ubuntu möglich ist. Auf der Projektseite von Shutter findet sich eine (englischsprachige) Beschreibung, wie man das PPA einbindet (einschließlich Keyring-Eintrag).
Bei ubuntuusers findet sich auch ein Wiki-Eintrag zu Shutter.