Automount und gparted

Gestern abend wollte plötzlich der Automount-Mechnismus bei meinem Ubuntu nicht mehr funktionieren. Beim Einstecken von USB-Sticks und Festplatten werden diese normalerweise automatische gemountet (eingebunden), sodass man auf die Inhalte zugreifen kann. Die Geräte wurden zwar vom System erkannt und konnten auch manuell gemountet werden, jedoch lief der Automatismus nicht mehr.

Bei der Fehlersuche lernte ich zunächst, dass das automatische Mounten von beliebigen Wechselmedien kein Feature von Linux ist, sondern von Gnome & Co realisiert wird. Bei Gnome ist wohl das Paket gnome-volume-manager dafür zuständig. Bei KDE gibt es einen ähnlichen Mechanismus.

Bei der Suche im Wiki glaubte ich zu lesen, dass man das Verhalten über das Konfigurationsfeld Wechselplattenträger und -medien (System / Einstellungen) einstellen kann. Umso größer war meine Panik als bei meinem System den erste Tab Speichermedien nicht vorhanden war. Wie ich später feststellte, war ich versehentlich in den Abschnitt für Systeme bis Ubuntu 7.10 gelandet und bei dem von mir genutzten Ubuntu 8.04 erfolgt die Konfiguration über den Dateibrowser Nautilus. Aber auch dort waren alle Häkchen richtig gesetzt.

Bevor ich feststellte, dass ich über Nautilus an diese Einstellungen komme, hatte ich auch schon per gconf-editor die Settings geprüft und für gut befunden.Ein Restore von ~/ und /etc brachte ebensowenig Lösung, wie eine Suche im Ubuntuusers-Forum nach Beiträgen mit Wort automount.

Nachdem ich ziemlich frustriert und mit dem Vorsatz eine Neuinstallation vorzunehmen ins Bett gegangen war, bekam ich heute morgen den Tipp mit einem anderen Stichwort noch mal im Forum zu suchen. Dort wurde ich dann fündig.

Es handelte sich um den Hinweis, das gparted eine Sperrdatei schreiben würde, mit der das Automount verhindert werden soll.

In der Tat hatte ich, bevor das Problem auftauchte, ziemlich heftig mit gparted einen USB-Stick „umgebaut“. Dabei war mir auch aufgefallen, dass gparted immer wieder ins Trudeln kam, weil zwischen zwei Arbeitsschritten (z.B. nach einem fsck und vor einem Verschiebender Dateien) Automount den USB-Stick einband und gparted mit der dann gemouteten Device nicht arbeiten konnte. Da ich den leisen Verdacht hatte, dass es gparted zu tun haben könnteund von dem Programm vielleicht ein Eingriff vorgenommen worden sein könnte, hatte ich gparted gestartet, um zu sehen was passiert. Das hatte nix gebracht.

Weil sonst Alles o.k. aussah und ich keinen anderen Ansatz mehr sah, habe ich noch einmal mit gparted probiert. Diesmal etwas systematischer:

  1. USB-Stick manuell gemountet
  2. gparted gestartet
  3. USB-Device ausgewählt
  4. USB-Device mit der entsprechenden Funktion von gparted unmountet
  5. pro forma damit gparted irgendwas mit der Device macht die Flags angezeigt (wahrscheinlich unnötig)
  6. gparted beendet

Et voila, noch bevor gparted richtig beendet war, tauchten auf dem Desktop wieder die Icons der beiden Partitionen auf dem USB-Stick auf.

Jetzt wo es wieder geht, frage ich mich, ob das Automount von USB-Medien überhaupt so sinnvoll ist. Auf jeden Fall habe ich das automatische Anzeigen der gemounteten Volumes mit Nautilus abgestellt. Es wardoch nervig, wenn beim Einsteckem ein oder mehrere Fenster meist sinnlos hochploppten.

Jetzt wo der Automount der USB-Medien wieder funktioniert, gibt es beim Arbeiten mit gparted auch wieder die unschönen Probleme mit dem ungewwollte Automount der zu bearbeitenden USB-Medien. Irgendwie laufen gparted und Automount – zumindest bei mir – nicht so optimal zusammen.  Na ja, mit Intrepid Ibex wird Alles besser…

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