DroboShare – Geh weg!

Schon seit einigen Wochen umschleiche ich virtuell die Storagelösung Drobo. Nicht zuletzt Dank der guten Besprechung im Podcast Bits und so #104, wurde der Wunsch nach diesem sagenhaften Gerät immer größer. Da ich das Laufwerk auch im Netz nutzen will, dachteb ich, dass auch noch ein DroboShare her müsste, der aus dem Drobo ein NAS macht.

Heute war ich dann in Kauflaune und habe ein Drobo nebst DroboShare erstanden. Leider ist der erste Test nicht erfolgreich verlaufen.

Der Drobo ist eine Storagelösung, die bis zu vier SATA-Festplatten in beliebiger Kombination aufnimmt. Mit einem eigenen, RAID-ähnlichen Verfahren werden die Daten über die Festplatten verteilt, sodass beim Ausfall einer Platte die Daten nicht verloren gehen. Im Gegensatz zu Hardware-RAIDs müssen keine identischen Platten verwendet werde. Der gesamte Replikationsprozess ist völlig gekapselt und funktioniert voll automatisch, sofern man mehr als eine Platte einbaut. Als User muss man einfach nur (immer größere) Platten nachstecken. Den Rest macht die Firmware völlig selbständig (Hofft man…). Von der Idee her ein geniales Produkt.

Für die Einrichtung und Diagnose gibt es die Software Drobo Dashboard für Windows und Mac OS X. Der Drobo soll bei uns im Keller stehen und im Netzwerk die Festplattenkapazität zur Verfügung stellen. Da gäbe es die Möglichkeit, ihn per USB an einen Linux-Server zu stöpseln. Da ich den Drobo unabhängig von einem laufenden Rechner nutzen und auch remote administrieren wollte, lag die Lösung nahe, ein DroboShare zu verwenden. Der Drobo wird auf diese Hardware gestellt und per USB angeschlossen. DroboShare stellt dann die Festplatte im Netz zur Verfügung. Die Administration ist auch auf diesem Weg möglich.

Während des Auspackens herrschte noch große Euphorie wegen der wirklich sehr schönen Aufmachung von Produkt und Verpackung, die nach kurzen Funktionstest großer Ernüchterung wich.

Die erste Enttäuschung war, dass via DroboShare nur in eine Partion eingerichtet werden kann (dafür aber unter FAT16, FAT32, NTFS, HPS+ oder EXT3). Diese kann dann auch nur in einem Stück als Share ins Netz gestellt werden. Nicht das,  was mir vorschwebte.

Der zweite, größere Mangel ist, dass eine Zugriffssteuerung über Usernamen und Passwort nicht möglich ist. Zwar kann man für das DroboShare Usernamen nebst Passwort festlegen, diese scheinen jedoch nur für die Administration zu gelten. Das Share ist für jeden beliebigen User ohne Anmeldung les- und beschreibbar!

Zunächst dachte ich, dass ich Etwas falsch gemacht hätte. Nach einiger Suche im Internet habe ich im Webangebot des deutschen Exklusivanbieters Cyberport einen entsprechenden Kommentar eines Benutzers gefunden.

Jürgen Friedrichs am 24.03.2008 um 23:31 Uhr:

Nach meiner Begeisterung für den Drobo muss ich nun meine Enttäuschung über den DroboShare loswerden. Ich werde mich kurz fassen: Das Ding verfügt über keine Möglichkeit einen Zugriffsschutz auf das gesharte Volume (und somit auch auf die abgelegten Daten) anzuwenden. Die über das Dashboard anzugebende Kennung/Passwort Kombination schützt lediglich den Zugriff auf das Dashboard.
Ich kann’s eigentlich immer noch nicht glauben, habe es inzwischen aber mehrfach mit unterschiedlichen Passwörtern probiert. Der Hersteller hat mir auf eine Anfrage diesbezüglich telefonisch mitgeteilt, dass man auch nicht plant, dieses Manko durch einen Firmware-Upgrade zu beseitigen.
Ich werde das Drobo Volume nun über einen Linux-Server per Samba im Netz zur Verfügung stellen. Schade, genau dies wollte ich mit dem DroboShare eleganter lösen. Andere können das deutlich besser!!
[Jürgen Friedrichs im CYBERBLOC]

Diese Aussage ist ernüchternd. Der DroboShare ist damit nicht ernsthaft nutzbar und Besserung scheint auch nicht in Sicht zu sein. 🙁

Im Hinblick auf die völlig unbefiredigende Funktion werde ich den DroboSahre zurück geben. Da ich beide Geräte im Bundle gekauft habe, müssen auch beide zurück zum Händler, wenn ich den DroboShare loswerden möchte. Da das Geld erst nach einer Prüfung der rückgelaufenen Ware erstattet wird, werde ich wohl bei der Gelegenheit keinen einzelnen Drobo mit nach Hause nehmen (und erneut bezahlten). Ob ich nach der Gutschrift ein neuen Drobo hole, weiß ich noch nicht.

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