Freundliche Geste oder Ärgernis

Beim Supermarkt Reichelt wurde ein neuer Level der Kundenorientierung erreicht. Ich wurde nun schon zum zweiten Mal an der Kasse mit meinem Namen verabschiedet. Den hatte der Kassierer (ja, es gibt dort männliche Kassenkräfte) beim Bezahlen auf der EC-Karte gelesen.

So eine persönliche Ansprache hat ja was. Denkt man. Aber was? Na egal, ist auf jeden Fall eine freundliche Geste.

Ob diese Geste wirklich zu einer stärkeren Kundenorientierung führt, kann ich nicht beurteilen. Letztlich kann dieses Verhalten ja auch nur das Ergebnis einer guten Konditionierung sein, also dank Training schon fast unterbewusst ablaufen.

Aber anderseits, was geht den Kunden hinter mir in der Schlange meine Namen an? Nix!

Wenn es sich um ein länger gelebtes Kundenverhältnis handeln würde und ich mein Gegenüber kennen würde, wäre es o.k. Wenn es nötig wäre, um mich in einer größeren Menge aufzurufen, wäre es noch akzeptabel.

Aber eine IMHO leere Geste ist es nicht wert, dass man meinen Namen im öffentlichen Raum announct. Nein, Danke.

2 Gedanken zu „Freundliche Geste oder Ärgernis

  1. Also nun mal ehrlich: wo gibt es dann beim Einkaufen mehr als „leere“ Gesten? Wo gibt es das „länger gelebte Kundenverhältnis“? Doch nicht in Berlin. In der Regel kennt dich niemand, wenn du in ein Geschäft gehst. Man ist anonym und der Verkäufer will vor allem eines: dein Geld. Wenn dann die Mitarbeiterin an der Kasse dich zum Schluß mit deinem Nachnamen anredet dann ist zwar eine „leere Geste“, doch es löst (zumindest bei mir) ein positives Gefühl aus: da ist jemand, der hat auf meine Karte geschaut (!). Bei Kaufmarkt ist das im übrigen schon seit Jahren so. Dort wirst du am Ende gefragt: Herr Meyer, haben Sie alles gefunden und waren sie zufrieden? Wenn du dann nicht zufrieden warst, kannst du dich gleich an einen Mecker-Superviser wenden. Finde ich gut.

  2. Doch, auch in unserer großen Stadt Berlin gibt es noch(?) länger gelebte Kundenverhältnisse. Da kann ich z.B. die Bremer Apotheke nennen (auch wenn sich da scheinbar gerade was an den Eigentumsverhältnissen zu ändern scheint). Über die vielen Jahre – und vielleicht auch dank meiner Umsätze – hat sich da schon ein Kundenverhältnis entwickelt. Man kennt sich jeweils mit Namen und schwatz auch immer ein Bisschen.

    Das der Kassierer auf die EC-Karte guckt will ich auch gehofft haben. Schließlich sollte er die Kartendetails mit dem Ausdruck vergleichen (Passen die Daten auf dem Magnetstreifen zum Kartenkörper?) und auf eine Ähnlichkeit der beiden Unterschriften achten.

    Und den Meckersuperviser habe ich im Bedarfsfall bisher auch immer zielstrebig ohne pseudo-freundliche Ansprache auf Anhieb gefunden.

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