USA behalten sich das Recht vor, Ausländer zu entführen

Das USA im sogenannten Krieg gegen den Terror nicht gerade zimperlich sind, ist kein Geheimnis. Da wird dann auch mal ein Terrorverdächtiger von der Straße weg entführt und verschwindet zumindest für eine längere Zeit. Die USA halten die Entführung von Ausländern aber nicht nur im Krieg gegen den Terror für ein legales Mittel.

Diese Aussage soll laut Spiegel Online der britische Anwalt Alan Jones, der im Auftrag der US-Regierung tätig sein soll, vor dem Court of Appeal in London gemacht haben. Es ging um die Auslieferung des britischen Staatsbürgers Gavin Tollman, dessen die US-Behörden im Rahmen eines Verfahrens wegen Betrug und Steuerhinterziehung gegen seinen Onkel Stanley Tollman habhaft werden wollen. Sofern eine Auslieferung nicht möglich sei, könne man Tollman auch in die USA entführen. Nach US-Recht sei dies legal.

Ein Artikel bei Times Online bestätigt die Darstellung von Spiegel Online.

Man wird wohl (hoffentlich) niemals eine so hohe Bedeutung gewinnen, dass die USA bzgl. der eigenen Person entsprechende Gelüste hegen werden, aber dennoch lässt es einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Man fühlt sich sich von unserem Rechtssystem vor ungerechtfertigten Auslieferungen geschützt. Nun besteht die Gefahr, dass sich ein fremder Staat über internationales Recht hinweg setzt und einfach Personen entführt, wenn er juristisches Interesse an dieser hat. Entgegen den Rechtsnormen der Staates, in dem die Person lebt, und vielleicht auch für „Vergehen“, die in diesem Land gar nicht strafbar sind und von deren Strafbarkeit in einem fremden Rechtssystem auch nichts wusste.

Was mich auch erschreckt, ist der Umstand, dass Gavin Tollman wohl selbst gar nicht angeklagt ist, sondern „nur“ der Neffe des vermutlichen Betrügers.

Aber überrascht uns diese Haltung der USA wirklich?

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