Daten, Daten, Daten

Meine Mutter zieht um. Eigentlich betrifft mich das nur mittelbar. Da aber ihr Kellerverschlag geräumt werden muss, kommen jetzt all‘ die Altlasten aus meiner Kindheit und Jugend zum Vorschein, die ich dort sicher endgelagert wähnte.

Neben Spielzeug, das ich wofür auch immer gehortet hatte, tauchte dort auch ein alter Pappkoffer auf, der meiner Frau und mir sofort ins Auge stach.

Während meine Frau eher wegen der alten und somit schon fast wieder hippen Hülle aufmerksam wurde, wusste ich sofort, was ich in jenem Kastorbehälter sicher verstaut hatte: papiergewordene Wut, Tränen und Schweiß; meine Schulunterlagen aus der Gymnasialzeit.

Heute habe ich den Inhalt geborgen. Ich war überrascht wie viel Papier ich mit eigener Hand mit Informationen bedeckt habe, die heute noch nicht einmal mehr als passives Wissen in meinem Gehirn vorhanden zu sein scheinen.

Nicht das ich damit sagen möchte, dass ich dort in der Schule Zeit vergeudet hätte, aber der Umfang dessen, was an Datenmenge – scheinbar rückstandslos – mein Gehirn durchspült hat, hat mich doch beindruckt.

Anderseits bin ich mir sicher, dass die Datenmenge, die ich bei einer ausgiebigen Google Earth-Session durch meinen Router spüle, erheblich höher sein dürfte, als das, was ich in meiner gesamten Schulzeit zu Papier gebracht habe.

Ein Gedanke zu „Daten, Daten, Daten

  1. Sehr schön, leider hab ich damals den Fehler gemacht und einen Großteil der alten Schulsachen weggeworfen – heute ärger ich mich darüber. Würde gerne nochmal in die alten Hefte reingucken…

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