FFFN #5 – der erste Tag

Am gestrigen Samstag sind die Fantasy Filmfest Nights in Berlin gestartet. Auf meinem Programm standen The Dead Girl, Dog Bite Dog und Princess.

Der Auftakt The Dead Girl war für mich auch der Höhepunkt des Abends. Der Film beginnt mit dem Fund einer Frauenleiche. In der Folge erzählt der Film fünf Geschichten rund um den Leichenfund und die getötete junge Frau. Ein Film ohne Schockeffekte und Brutaltät, der trotzdem viel über die alltäglichen Brutalitäten des Lebens erzählt. Gut gemacht und gut gespielt. Einfach sehenswert.

Da verwundert es, dass der Verleih Kinowelt noch darüber nachdenkt, ob der Film in Deutschland startet. Mal sehen, ob die Fragebogenaktion, mit der die Besucher des FFFN über Ihre Meinung befragt werden, hier etwas hilft. In meinen Augen wäre es ein Fehler, wenn Kinowelt den Film dem deutschen Kinopublikum vorenthalten würde.

Der zweite Film Dog Bite Dog war da schon von einem ganz anderen Kaliber. Der Film erzählt die Geschichte des kombodschanischen Killers Pang (ich kann mich nicht erinnern, dass ein Name im Film gefallen ist), der nach Hong Kong eingeschmuggelt wird, um einen Auftragsmord zu begehen, sowie der Polizisten, die ihn jagen.

Pang ist etxtren brutal und gnadenlos. Als sich ein Polizist zum Austausch für eine Geisel anbietet, tötet Pang die Geisel, um dann den Polizisten in seine Gewalt zu bringen – und anschließend auch ihn zu töten.

Während der Story wechselte meine Sympathie zwischen Pang und seinen Häschern hin und her, wobei es mir schwer fiel mich für eine Seite zu entscheiden, weil sich beide Seiten in Sachen Brutalität und Rücksichtslosigkeit wenig nehmen.

Der Schluss trieft von Melodaramatik und Symbolismus und verstärkt das Zwiespältige Gefühl, dass der Film hinterlässt. Einerseits ist die Story nicht schlecht, aber auf der anderen Seite ist da die extreme Brutalität, die auch das für diese Art von Film „notwendige“ Maß bei weitem übersteigt.

Der Film ist daher absolut nichts für sensibele Gemüter.

Der dritte Film im Bunde war Princess. Ein deutsch-dänischer Animationsfilm in deutschsprachiger Fassung, was zumindest für die Aufnahme des Filmes etwas Entspannung verhieß. Auf der Anderen Seite geht es in dem Film um Kindesmißhandlung und -mißbrauch, was wiederum eine gewisse innere Anspannungs aufkommen lässt, auch wenn das Geschehen selbst in der Vergangenheit liegt und nur Bildern und Erzählungen vorkommt.

Der Gutmensch und Expriester August „erbt“ von seiner Schwester und Hardcore-Pornostar Christina deren Tochter Mia. Angesichts des Schicksals seiner Schwester und deren Tochter beginnt er einen Rachefeldzug. Hierbei verliert sehr schnell das Maß und es steuert auf eine unausweichliche Katastrophe hin.

Auch dieser Film ist streckenweise recht brutal, auch wenn er deutlich hinter Dog Bites Dog zurück bleibt. Erschreckend ist auch die Brutalität der kleinen Mia, wie sie sich z.B. mit einer Brechstange an einem ihrer früheren Peiniger vergeht.

Unter dem Eindruck von Dog Bites Dog und im Hinblick darauf, dass es sich um einen Animationsfilm handelt, war es nicht so schockierend wie bei dem vorgenanntem Film. Ich weiß nicht, wie dieser Film außerhalb dieses Kontextes auf micht gewirkt hätte.

Letztendlich weiß auch jetzt noch nicht, was ich von diesem Film halten soll. Er kommt im Gewand eines auch von der Machart eher harmlosen Animationsfilms daher und enthält dann doch starken Stoff. Auf jeden Fall ist auch er nichts für sanfte Gemüter.

Heute abend dürfte als Höhepunkt Sunshine anstehen. Im Foyer hängt noch ein Plakat, das den Film für den 19. April ankündigt. Gestern wurde dann aber verkündet, dass der US-Start(!) auf November(!) verschoben wurde und die heutige Vorstellung unter massiven Sicherheitsvorkehrungen (Durchsuchungen vor dem Betreten der Kinosaals) stattfinden wird. Mal sehen…

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