Verkehrte Welt

Wir haben unser Haus weitgehend vernetzt, d.h. in fast allen Räumen gibt es zumeist ausreichend Netzwerkdosen. Das Netzwerk ist im Keller zusammengeführt und wird dort über einen fli4lRouter mit der Restwelt verbunden.

Um z.B. mit dem Notebook ungebunden surfen zu können (es bloggt sich auf dem Sofa sehr bequem…), gibt es zz. einen WLAN-Accesspoint vom Typ D-Link DWL-700AP. Dieser soll nun durch einen neuen ersetzt werden.

Also habe ich den Web-Shop meines Hoflieferanten schon mehrfach angesteuert. Das Ergebnis ist ernüchternd. Das Angebot ist (in meinen Augen) recht übersichtlich und die Preise sind relativ hoch (zumindest im Verhältnis zu vor zwei Jahren).

Aus lauter Frust habe ich dann mal zur Produktgruppe der WLAN-DSL-Router gewechselt. Dort findet sich genau das, was mir in der Produktkategorie so gefehlt hat: ein breite Auswahl an Geräten, auch gefällige Gehäuse, die man durchaus auch im Wohnbereich aufstellen kann, sowie Preise, die genau in der Spanne liegen, die vor gut zwei Jahren für Accesspoints üblich waren.

Zunächst überrascht dieses Ergebnis. Ein WLAN-DSL-Router beinhaltet viel mehr Komponenten als ein Accesspoint:

  • Um seiner Rolle als Router nachkommen zu können braucht er zwei drahtgebundene Netzwerkschnittstellen (Ethernet): eine zum WAN (sprich zu DSL-Provider) und eine zum LAN (also ins heimische Netz).
  • Dazu braucht es eine Komponente, die den Datenaustausch zwischen WAN und LAN steuert (der eigentliche Router). Die Routersoftware bietet regelmäßig auch eine Firewall-Funtionalität sowie einen DHCP-Server (letzterer ist aber auch schon in der Mehrzahl der der heutigen Accesspoints zu finden.)
  • LAN-seitig verfügen (WLAN-)DSL-Router üblicherweise noch über einen Switch, an den man mehrere – bei diesem Gerätetyp üblichwerweise vier – drahtgebundene Netzwerkgeräte anschließen kann.

Damit aus dem DSL-Router ein WLAN-DSL-Router wird, kommt dann noch ein eingebauter Accesspoint dazu.

Also viel mehr Technik zu einem geringeren Preis. Wie kommt das?

Ich vermute einmal, dass im SOHO-Bereich reine Accesspoints nicht mehr gefragt sind. Der Kunde braucht einen DSL-Ruter, einen Hub bzw. besser ein Switch sowie evtl. einen Accesspoint. Da sich alles im Funkbereich des DSL-Anschlusses abspielt, ist es vorteilhaft, wenn alle Funktionen in einem Gerät zusammengefasst sind. Somit dürfte der WLAN-DSL-Router einfach mehr nachgefragt werden als der reine Accesspoint. Über die produzierten Stückzahlen regelt sich dann der Preis.

Von der technischen Seite ist mir die Lösung durchaus recht. Zwar habe ich durch den Einsatz eines WLAN-DSL-Routers zunächst mehr Konfigurationsaufwand. Aber auf der anderen Seite kann ich damit die Sicherheit erhöhen. Die WLAN-Clients sind außerhalb des (Kern-)LANs hinter einer Firewall in ein eigenes Netzwerksegment eingesperrt. Gleiches hätte ich auch mit einer Erweiterung meines fli4l-Routers (zusätzliches Netzwerk einrichten und per Firewall abschotten) erreichen können. So geht aber es erst einmal schneller. (fli4l kann ich auch später noch aufbohren und mich doppelt sichern…)

Mein momentaner Kandidat ist der Linksys WRT54GC. (Wer Schlechtes über das Gerät weiß, sollte hier schnell einen Kommentar schreiben…)

Im Ergebnis bekomme ich so für weniger Geld mehr. Warum nicht…

2 Gedanken zu „Verkehrte Welt

  1. Du hast vielleicht Luxusprobleme mit deinem WLAN und DSL. Aber Linksys kann ich uneingeschränkt empfehlen, das ist ja von Cisco und die wissen schon, was sie machen. Ich habe selbst einen Linksys WAP54g Access Point hier zu stehen und bin sehr zufrieden. Natürlich kann ich über die Bandbreite keine Aussagen machen, wie du ja weißt, gehe ihc mit ISDN ins Netz. Aber der AP schafft auch noch zwei Stahlbetondecken bis runter ins Wohnzimmer recht gut.

  2. Ach weist Du, das Problem hatte ich schon, als wir hier noch per ISDN angebunden waren (gleiche Infrastruktur, nur ein anderes Modul auf dem fli4l). Den WAP54g hatte ich auch im Auge. Der kann – nach den Infos, die mir vorliegen – kein WPA und scheidet damit aus. (Und der Formfaktor ist auch nicht wohnzimmerkompatibel…) Mittlerweile beschleicht mich das blöde Gefühl, dass man beim WRT54GC das NAT/Masquerading nicht abschalten kann. Gefällt mir nicht so, weil ich die IP vom WLAN-Client ins LAN durchgereicht haben will…

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