Sceye, die Einskommazweite

Ende Januar hatte ich hier über das Produkt sceye der Firma silvercreations berichtet. Mein damaliger Erfahrungsbericht basierte auf einem Kurz-Test mit der Softwareversion 1.0. Mittlerweile gibt es die sceye-Software in der Version 1.2. Da sich sehr viel getan hat, ist fairerweise ein kleiner Nachbericht angebracht.

Beim sceye ist die Software die zentrale Komponente. Mir scheint die Hardware nichts anderes zu sein, als eine Digitalkamera, die Bilder in Serie schießt und in einem RAW-Format an den PC abliefert. Und das Ganze in der Geschwindigkeit, die die USB 2.0-Verbindung hergibt. Es ist wohl auch das Ziel von silvercreations die Hardware unverändert zu lassen und Weiterentwicklungen nur auf der Softwareebene vorzunehmen.

Bereits auf der CeBIT hatte ich Gelegenheit mir die Version 1.2 der Software anzusehen (war aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen, darüber zu schreiben…).

Die größten Fortschritte scheint die Software bereits beim Sprung auf die Version 1.1 gemacht zu haben.

  • Zunächst ist da der Weißabgleich zu nennen. Die Software erlaubt es jetzt eine entsprechende Einstellung vorzunehmen. Richtig überzeugen konnte mich das Ergebnis nicht, aber dass kann an der fehlenden Ruhe oder den schwierigen Lichtverhältnissen am CeBIT-Stand liegen.
  • Weiterhin gab es optische Verzerrungen, die ich selbst nicht bemerkt habe, sondern nur ein aufmerksamer Betrachter der von mir bei flickr eingestellten Musters. Diese sollen behoben sein.
  • Weitere Änderungen können den Release-Notes entnommen werden.

Bei der Version 1.2 fällt mir neben div. Fehlerbereinigungen die Einführung eines Auswahlrahmens auf. sceye ist (noch?!) nicht in der Lage, den Umriss des Dokumentes zu erkennen. Es bildet immer das vollständige Aufnahmefeld ab. Dieses ist 5% größer DIN A4. Dieses Oversize hat den Hintergrund, dass sceye auch für Scans aus dickeren Akten heraus tauglich sein soll. In der Höhe von 2 cm soll das Aufnahmefeld genau DIN A4 entsprechen.
Mich hatte es erheblich gestört, dass man immer den Rand des Aufnahmefeldes mit aufnimmt und anschließend von Hand zu schneiden muss. Ab der Version 1.2 kann man in der Vorschau nun den zu speichernden Teil des Bildes mit einem Auswahlrahmen vorgeben.
Mein Problem mit sceye ist damit nicht gelöst. Zwar bleibt der Auswahlrahmen nach der Aufnahme stehen, weil es keinen Anschlag für die Dokumente gibt, ist es eher zufällig, wo das nächste Dokument zum Liegen kommt (sowohl Lage, als auch Drehung). Natürlich kann man nun das Dokument solange verschieben und drehn, bis es genau im Auswahlrahmen zum Liegen kommt, aber dass ist keine befriedigende Lösung.
Ob es eine automatische Umrisserkennung geben wird, blieb beim Gespräch auf der CeBIT offen. Eine Herausforderung würde eine automatische Lösung auf jeden Fall sein. Auf einem undefinierten Untergrund dürfte die Umrisserkennung recht komplex sein. Weiterhin ist nicht nur die Lage, sondern auch eine möglich Drehung der Vorlage zu erkennen.

Mein Fazit:
silvercreations hat mit den neuen Softwareversionen das Produkt ein ganz großes Stück weiter gebracht. Meine grundsätzlichen Vorbehalte gegen das Konzept (Probleme mit unebenen Vorlagen, fehlende Umrisserkennung) bleiben hingegen bestehen.

Ich hoffe, dass sich die Möglichkeit ergeben wird, an gleicher Stelle wie im Januar den sceye mit der Software in der Version 1.2 etwas ausgiebiger zu testen.

Abschließend möchte ich den Mitarbeitern von silvercreations noch für den freundlichen Messekontakt danken.

Hinweis:

Zwischenzeitlich gibt es eine Version 2.0 von sceye, die weitere Probleme löst. Hierüber gibt es einen Kurzbericht von mir.

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