Palästina hat gewählt

Palästina hat gewählt, und zwar aus der Sicht der westlichen Welt die falsche Partei.

Dass die Hamas einen hohen Stimmenanteil erzielen konnte, hat nicht wirklich überrascht. Allenfalls, dass sie nun die absolute Mehrheit errungen hat.

Als Reaktion fragt sich die westliche Welt, wie man mit der neuen Regierung umgehen soll. Es werden sogar Stimmen lauf, die die Einstellung der finanziellen Unterstützung fordern.

Auch wenn ich kein Freund der Hamas und ihres Programmes bin, so halte ich diese Vorgehensweise doch für bedenklich. Die USA haben sich auf die Fahne geschrieben, die Demokratie in den mittleren Osten zu bringen. Dafür kämpfen sie vorgeblich im Irak.

Die Hamas ist nicht durch einen Putsch oder eine Invasion an die Macht gekommen. Dies ist das Ergebnis einer demokratischen Wahl, also genau des Vorgangs, den die USA den Menschen im mittleren Osten bringen möchte. Sanktionen gegen die Palästinenser neue Regierung wären aus meiner Sicht ein fatales Zeichen, denn die Lehre würde lauten:
Demokratie ist, wenn Ihr den wählt, der uns genehm ist.

Aber ist das Demokratie?

5 Gedanken zu „Palästina hat gewählt

  1. Da gebe ich Dir grundsätzlich Recht.

    Ich sehe jedoch den Punkt, dass ein Ende der Unterstützung nicht die Hamas, sondern die Bevölkerung treffen wird.

    Im Ergebnis würde man die Menschen dafür bestrafen, dass sie „falsch“ gewählt haben. Wenn ich ausgezogen bin, um den Menschen die Demokratie zu bringen, dann ist das ein falsches Zeichen. Sie würden -aus für mich durchaus nachvollziehbaren Gründen- Demokratie für Lug und Trug halten. Fü sie wprde der Eindruck entstehen, dass sie doch nicht die freie Wahl haben, sondern dass sie nur den wählen dürfen, den wir für richtig halten.

    Natürlich habe auch ich ein Problem damit, dass mit unserem Geld -direkt oder indirekt- der Terror der Hamas unterstützt wird. Aber ich befürchte, dass die langfristigen Auswirkungen eines Embargos weitaus negativer sind.

    Natürlich kann man argumentieren, das die Wähler -wie jeder Wähler auf der Welt- auch die Konsequenzen seiner Wahl tragen muss. Aber ich befürchte, dass man das den Palästinensern (noch) nicht wird klar machen können.

    Wenn wir freie Wahlen in Palästina gefordert und gefördert haben, dann müssen wir jetzt auch mit den Konsequenzen leben müssen. Ansonsten machen wir uns in der Region unglaubwürdig.

  2. Warum soll der Westen eine Bevölkerung unterstützen, die den Staat Israel zerstören und seine jüdischen Bewohner vernichten will? Sollen die Palästinenser sich doch selbst ernähren oder aber vom Iran und Saudi-Arabien finanzieren lassen.

  3. Gegenfrage: Weshalb sollen Die Völker des mittleren Ostens dem Wunsch des Westen folgen und Demokratien bilden, wenn sie als erste Konsequenz ihres demokratischen Handelns die Unterstützung entzogen bekommen?

    Entweder wir wollen die Bevölkerung ermuttern eine Demokratie zu bauen, dann müssen wir auch Rückschläge hinnehmen, ohne uns sofort eingeschnappt zurück zu ziehen, oder wir lassen unsere Finger von der Region.

    Da man sich aber schon eingemischt hat, steht m.E. der zweite Weg nicht mehr offen.

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