Keine Transparenz made in Germany?

Dropbox hat seinen Transparenzbericht für das zweite Halbjahr 2014 herausgebracht1. Wenn man den Link nicht parat hat, dann findet man mit einer Suche nach Transparenzbericht Dropbox viele Artikel zum Thema und unter den TOP 10 auch die entsprechende Seite bei Dropbox, wenn auch im englischen Original.

Interessanterweise fallen in der öffentlichen Diskussion zum Thema Transparenz zumeist die Namen von US-Branchenriesen wie Apple, Google, Microsoft, Twitter oder eben Dropbox. Weiterlesen

Blicke in Nachbars Garten

In den letzten Wochen hat Apple für seinen mit iOS 6 eingeführten neuen Service Maps ziemlich viel Kritik und Häme einstecken müssen. In diesem Getöse ist ziemlich untergegangen, dass die Apple Maps sehr interessante neue Features bieten, die die hochgelobten alten Maps mit den Google-Daten nicht boten. Das ist zum Einen das Puffern von Kartendaten, das es erlaubt, bereits abgerufene Kartenbereiche zu einem späteren Zeitpunkt auch ohne Online-Anbindung wieder anzuzeigen. Spektakulärer ist Flyover, die 3D-Darstellung von Gelände, Gebäuden und Vegetation.    Weiterlesen

Kauders wundersame Sicht aufs Urheberrecht

Auf der Webseite von Siegfried Kauder, einer der Verfechter einer harten Linie bei Urheberrechtsverletzungen (Stichwort Kauder-Strike), wurden Bilder gefunden, für dieser keine Nutzungsrechte zu haben schien (also der Verdacht einer Urheberrechtsverletzung vorlag), und Herr Kauder hat diese mittlerweile auch eingestanden.

Dieser Vorgang als solcher ist für einen Urheberechtssherriff wie Herr Kauder schon mehr als peinlich. Das im Rahmen der Aufarbeitung zu Tage tretende Rechtsverständnis des Juristen Kauder disqualifiziert ihn in meiner Sicht endgültig die von ihm vorgetragenen Forderungen Richtung Durchsetzung des Urheberrechts zu vertreten.   Weiterlesen

Von Gummigriffeln, Crowdfunding und Preisbildung


Dan Provost und Tom Gerhardt hatten für ihr iPhone-Stativ glif eine vielbeachtete Finanzierungsrunde über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter erfolgreich abgeschlossen. Für ihr neues Produkt Cosmonaut lag es daher nahe, wieder den Weg über Kickstarter zu gehen. Cosmonaut ist ein aus Gummi gefertigter Stift zur Bedienung von Gadgets mit kapazitiven Display, wie dem iPhone, iPad, iPod Touch, Samsung Galaxy Tab oder Motorola Xoom. Von der Form erinnert er an einen Wachsmalstift ind der Größe eines Boardmarker. Ein interessantes Konzept.

Wenn man auf die Projektseite geht, sieht es nach einem Erfolg aus, denn das Projekt war bereits drei Tage nach dem Start „überfinanziert“. Wenn man jedoch genauer hinsieht, stellt man fest, dass Provost und Gerhardt eine Schlappe hinnehmen mussten.   Weiterlesen

Verpixelungspflicht für YouTube – oder einfach nur der diesjährige Aprilscherz der c’t [Update]

In der neuen c’t (8/2011) findet sich ein Artikel über Pläne der Bundesregierung, das Recht am eigenen Bild auch auf Videoplattformen durchzusetzen. Google/YouTube solle verpflichtet werden, Privatpersonen die Möglichkeit zu geben, mit dem Hochladen von biometrischen Porträtfotos ein Widerspruchsrecht auszuüben. Google müsse in der Folge sämtliche Videos bei YouTube/Google Video nach dem jeweilige Gesicht durchsuchen und es – ähnlich wie die Hausfassaden bei Google StreetView – verpixeln.   Weiterlesen

Apples In-App-Kauf-Zwangs-Bombe: Vorteil für die Kunden?

In meinen Augen ist die Unfähigkeit der Verleger, ihre Inhalte im Web in für den Kunden nutzbarer Form zu monetarisieren, lächerlich, ihr Lamento über ihre eigene Unfähigkeit ärgerlich und ihre Forderung, trotz ihrer Unfähigkeit vor dem wirtschaftlichen Niedergang geschützt zu werden (Stichwort Leistungsschutzrecht), unverschämt. Kurzum, ich bin kein Freund der Verlegerschaft und sehe ich es gerne, wenn sie mal ordentlich einen Stüber bekommen.

Dennoch finde ich Forderung von Apple, dass Abonnements für in iOS-Apps angezeigte Inhalte zum gleichen oder niedrigeren auch via In-App-Einkäufe verfügbar sein müssen, fragwürdig. Zumal hier Apple mit 30% Provision die Hand aufhält.   Weiterlesen

Lügt Frau von der Leyen?

Unsere Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat bei Radio SPUTNIK ein Interview zur Thematik der Zugriffserschwerung auf kinderpornographische Inhalte im Internet gegeben. Als einer der Gründe für diese Maßnahme hat sie auf die vielen Server verwiesen, die in ausländischen Staaten stehen, die Kinderpornographie nicht verboten haben. In diesem Zusammenhang wurde von Ihr Indien als ein Beispiel herausgestellt.

Pech für Frau von der Leyen ist nun, dass in Indien jedwede Art von Pornographie verboten ist, wie Udo Vetter auf seinem lawblog ausführt. Damit wäre ein spezielles Verbot von Kinderpornographie dort nicht notwendig. Wie nun bei netzpolitik.org zu lesen ist, gibt es dennoch in Indien ein spezielles Verbot von Kinderpornographie, dass ähnlich dem deutschen Recht nicht nur Herstellung und Verbreitung, sondern auch den Download verbietet.

Ob man jedoch wie Jan-Olaf Schäfers im obigen Posting auf netzpolitik.org von einer Lüge sprechen kann oder sollte, möchte ich in Frage stellen.   Weiterlesen

jugendschutzprogramm.de – zum Lachen oder zum Weinen (Update)

Wenn es darum gehen würde, das Lieblingsspielzeug des ausgehenden heutigen Tages im deutschen Twitterland zu küren, dann wäre jugendschutzprogramm.de mein heißer Favorit.

Dort gibt es zwei kostenlose Programmpakete, mit denen man seine Kinder ICRA-konform vor den Grausamkeiten des Internets schützen kann. Und dort gibt es ein Web-Formular, mit dem prüfen kann, ob einzelne Sites im Filter enthalten sind. Wenn man die URL der eigenen Site, der Site eines Freundes oder einfach nur einer bekannten Site da rein wirft, dann kann man seine Freude haben.   Weiterlesen