Joomla 1.6 noch zu frisch?

Ich setze hier seit fast sechs Jahren (es fehlen noch genau zwei Monate) auf WordPress als CMS für mein Weblog ein und bin mit dieser Wahl sehr zufrieden. Dennoch denke ich seit längerer Zeit darüber nach, auf meiner Site ein weiteres CMS einzusetzen.  

WordPress ist ein für den sehr weit verbreiteten, aber dennoch speziellen Use Case des Blogging entwickeltes CMS. Aus meiner Sicht ist es daher nicht als Universalwerkzeug zur Websitegenerierung  geeignet. Man könnte da sicherlich mit Seiten etwas hinpriemeln, aber das wäre aus meiner Sicht das Gleiche wie Briefeschschreiben mit Excel. Daher hat  WordPress es auch beim Umzug auf die neue Domain nicht auf die oberste Ebene der Site geschafft (momentan findet sich da gar nichts).

Eher aus dem Bauch heraus habe ich mich für Joomla entschieden (mit Drupal habe ich aus dem Umfeld von Ubuntu Berlin Erfahrungen, die mich für dieses CMS nicht eigenommen haben, und TYPO3 soll für den Site-Admin ein sehr viel steilere Lernkurve haben).

Auf der Joomla.org springt einen gleich entgegen, dass die neue Release 1.6 der aktuelle Stand ist. Also nicht mit altem Schrott aufhalten, sondern gleich den heißen Scheiß in die Entwicklungsumgebung. (Das Upgrade von 1.5.x nach 1.6.x wird zwar durch Plugins unterstützt, jedoch sind Release-Wechsel nichts, was ich gerne mache, schon gar nicht ganz am Anfang.)

Der WordPress-verwöhnte Admin stellt schnell fest, dass Joomla zwar sehr mächtug ist und viele Schrauben zum Tunen anbietet (verwirrend viele Schrauben!), dennoch „selbstverständliche“ Dinge wie eine Kommentarfunktion, oder Tagging per Plugin nachgerüstet werden müssen.

Plugins gibt es für diese – und alle erdenklichen anderen – Zwecke wie Sand am Meer. Jedoch unterstützt die Mehrzahl derzeit noch nicht die 1.6 (momentan sind 977 der 7110 im Joomla Extensions Directory gelisteten Erweiterungen 1.6-ready).

Also aus meiner Sicht noch kein guter Zeitpunkt, um Joomla 1.6 einzusetzen. Aber auf die 1.5 werde ich auch nicht mehr setzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare abonnieren

Es erfolgt keine Weitergabe von Daten an externe Dienste wie WordPress.com.

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.