Probleme mit twhirl nach Update auf Adobe Air 1.5 for Linux

Nachdem ich mein Adobe Air auf die Version 1.5 für Linux gebracht hatte, lief mein thwirl anstandslos weiter. Die Betonung liegt auf weiter, denn nach dem nächsten Booten (was bei meinen Netbook sehr, sehr selten vorkommt) wollte twhirl nicht mehr starten (besser Air ließ es nicht…). Die Datei wurde von Air für korrupt befunden.

Zuerst versuchte ich es mit einer Neuinstallation von twhirl. Aber Air akzeptierte das Installationspaket nicht und wies es ebenfalls als korrupt ab. Es folgten diverse Neuinstallationen von Air. Nach einigen Probieren stand für mich das folgende ernüchternde Ergebnis fest:

  • Unter dem alten Adobe Air 1.1 for Linux ließ sich twhirl installieren und starten.
  • Unter dem aktuellen Adobe Air 1.5 for Linux ließ es sich weder installieren, noch starten, unabhängig davon, ob ich die offizielle twhirl 0.8.7 (gebaut für Air 1.5 ) oder twhirl 0.8.7-linux (gebaut für Air 1.1) verwendete.

Ein Besuch bei den Freunden von Google führte mich auf eine Supportseite für Seesmic (den Hersteller von twhirl) bei Get Setisfaction, auf der ein Problem mit der twhirl 0.8.7-linux im Zusammenhang mir Adobe Air 1.5 for Linux beschrieben wurde. Auch wenn für mir die Fehlerbeschreibung nicht ganz deckungsgleich mit meinem Problem erschien, folgte ich einem  Link auf einen Forenbeitrag bei Adobe. In diesem Beitrag ist beschrieben, wie man sein System bereinigen sollte, bevor man eine neue Version der 1.1er-beta aufspielt.

Kann ja auch nix mehr schaden dachte ich mr, warf mal wieder den ganzen Air-Kram aus dem System, bereinigte wie beschrieben und installierte den Air-Kram neu. Und es lief. 🙂

Ich würde die folgende Vorgehensweise empfehlen (an einer Stelle eine andere Reihenfolge als der  Beitrag bei Adobe):

  1. Die Air-Applikationen (z.B. twhirl) deinstallieren.
    Adobe Air liefert dafür keine eigene Funktionalität, was zunächst verwirrt (und die Userexperience etwas trübt). Air nutzt jedoch sauber die Paketverwaltung  des Linux-Systems, sodass man die Applikationen mit dem passenden Systemtool (je nach Geschmacksrichtung Synaptic, aptitude, apt-get; KDE hat da bestimmt auch was Passendes; bei nicht-debianösen Systemen entsprechende Tools) entfernen kann. Einfach nach dem Applikationsnamen suchen und dann deinstallieren.
  2. Adobe Air selbst deinstallieren.
    Für seine eigene Deinstallation hat Air bei mir einen entsprechenden Eintrag in den Anwendungsmenü von Gnome angelegt. Es erfolgt der Aufruf  von
    „/opt/Adobe AIR/Versions/1.0/Resources/Adobe AIR Updater“ -arp:uninstall
    Da sich Air selbst auch sauber in der Paketverwaltung einträgt, sollte notfalls auch eine Deinstallation mit der Paketverwaltung (wie bei die Air-Applikationen) möglich sein. (Ich habe den Eindruck, dass Air zum (De)Installieren von sich und seinen Applikationen letzendlich dpkg aufruft.)
  3. Prüfen, ob im Verzeichnis /opt (dem Standardinstallationsort von Air und den Air-Applikation) noch Verzeichnisse von Air oder den Air-Applikationen (z.B. die Verzeichnisse Adobe Air, twhirl) stehen geblieben sind. Diese Verzeichnisse samt Inhalt löschen. Aber vorsichtig sein und nix anderes löschen! (Man sollte an dieser Stelle schon wissen, was man tut!)
    Anmerkung: Nachdem die Schritte 1+2 erfolgreich ausgeführt waren, existierte das Verzeichnis /opt bei mir gar nicht mehr.
  4. Aus den home-Verzeichnissen und dem Verzeichnis /root die Unterverzeichnisses .adobe und .macromedia löschen.
    Das scheint bei mir der entscheidende Punkt gewesen zu sein. In diesen Verzeichnissen scheinen Konfigurationen und Caches von Air liegen geblieben zu sein, die dann zu Problemen geführt haben.
    Aber: Dort scheinen auch Datei von Adobe Flash zu liegen. Ich kann nicht 100%ig ausschließen, dass diese Löschung unerwünschte Seiteneffekte hat. Bei mir scheint weiterhin alles zu laufen.
    Nachtrag: Adobe Air und twhirl schreiben auch noch Konfigs unter /etc/opt, die ebenfalls gelöscht werden müssen.
  5. Adobe Air und die Air-Applikationen neu installieren.

Kleiner Hinweis: Die obige Vorgehensweise hat bei mir geholfen und ich bin mir ziemlich sicher, dass abei nichts kaputt gemacht wird. Dennoch kann ich keine Garantie übernehmen und wer entsprechend vorgeht, tut es auf eigene Gefahr.