Verspätung generalstabsmäßig abgewickelt

Zeitverschiebung

Zeitverschiebung by thosch66 (Lizenz: CC-BY-NC-ND).

Heute habe ich meine Frau vom berliner Hauptbahnhof abgeholt. Das Timing war klasse: Ich kam genau richtig, damit ich sie in den 15 Minuten Freiparkzeit abholen und ins Auto laden könnte.

Als ich aus dem Parkhaus kam, wurde ich bereits eines Anderen belehrt. Die Anzeigetafel für mit den Ankunftszeiten (es gibt scheinbar nur am Übergang vom Parkhaus ein Display mit diesen Informationen, die anderen zeigen nur die Abfahrtszeiten an), wies schon mal 20 Minuten Verspätung für den Zug aus. Das es dabei nicht blieb, zeigt das obige Bild. (Da meine Frau wegen einer Verspätung bereits ihren Anschlusszug nach Berlin verpasst hatte, waren es für sie dann insgesamt über 1:40 Verspätung.)

Dafür durfte ich dann das Verspätungsmanagement der Deutschen Bahn beobachten.

Einige der späteren Protagonisten, waren mir bereits beim Umherstreifen auf dem Bahnhof aufgefallen. Als ich auf den Bahnsteig kam, um mich – mangels passender Anzeigetafel – beim Zugabfertiger nach der vermutlich Ankunftszeit zu erkundigen, konnte ich verschiedene Vorbereitungen beobachten.

Zunächst war da ein Mann mit einem Wägelchen mit Rollen drunter und Notebook drauf. An dem Wägelchen, das eher wie eine halbhohe Säule ausieht, ist ein Blechfähnchen mit der Aufschrift Information angebracht. Auf einem zweiten Fähnchen darunter, brachte der Herr mit Magnetbuchstaben (oder würde man hier Magnetziffern sagen?) die Zugnummer an. Anschließend wurde das Notebook gestartet.

Aha, hier würden die verzweifelten Fahrgäste erfahren, ob und wann sie heute noch einen Anschluss zu ihrem Zielort bekommen werden. Später war der Herr dann auch ziemlich umlagert.

Dann war das noch ein Karren mit alkoholfreien Getränken. Als Frequent-Bahnfahrer kennt man diese Karren, mit denen sich arme 400-Euro-Jobber durch die überfüllten Gänge quälen, um überteuerte Süßgetränke unters Volk zu bringen. (Schätze die fahren in der Woche mehr Kilometer ICE als ich im ganzen Jahr…).

Aber irgendwas stimmte nicht. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass man nicht auf die Entgegennahme von Zahlungsmittel eingerichtet war.

Richtig, als der Zug eingefahren war, bekam – wer wollte – ein Getränk gratis in die Hand gedrückt. (Was das den Reisenden, die nach Berlin wollten, bringen soll, ist mir ein Rätsel, hier wäre eine Versorgung im Zug angezeigt gewesen…)

Na ja, die Deutsche Bahn bekommt eszwar noch immer nicht hin, dass alle Zuge halbwegs pünktlich sind, aber wenigstens reagiert sie jetzt etwas kundenorientierter.

Ein Gedanke zu „Verspätung generalstabsmäßig abgewickelt

  1. Ach, die Freigetränke auf dem Bahnsteig gibt es nur bei ordentlicher Verspätung – mir kam es so vor, als ob es die bei fast jedem Zug, mit dem ich in den vergangenen Wochen gefahren bin, gab.

    Könnte natürlich auch daran gelegen haben, dass fast jeder Zug zu spät angekommen ist. 😉

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